Für die Gebirgsaufklärer aus Füssen ist die diesjährige Teilnahme bei der Brigadegefechtsübung Berglöwe etwas ganz Besonderes – die Aufklärungsdrohne Luna absolviert in Deutschland ihren ersten Gebirgsflug.
Auch bei der diesjährigen Gefechtsübung Berglöwe, die durch die Gebirgsjägerbrigade 23 im Berchtesgadener Land und im Landkreis Traunstein durchgeführt wird, sind Soldaten vom Gebirgsaufklärungsbataillon 230 dabei - zusammen mit Kräften aus den Aufklärungsbataillonen 8 (Freyung) und 13 (Gotha). Von Inzell aus startet über eine Rampe das kleine Luftfahrzeug. Ziel ist es, die Bad Reichenhaller Gebirgsjäger, die im Schwerpunkt beübt werden, aus der Luft zu unterstützen. Im Übungsszenario muss jederzeit mit feindlichen Truppen gerechnet werden. Damit die Gebirgsjäger nicht in einen Hinterhalt geraten, überfliegt die Luna ein großes Gebiet, auch das Hochplateau des Gebirgsübungsplatzes Reiteralpe mit etwa 1.900 Metern Höhe. „Für die anwesenden Fluggeräteeinsatzfeldwebel ist dieser Auftrag etwas ganz Besonderes – wir absolvieren hier den ersten Gebirgsflug in Deutschland“, so Oberleutnant Christopher Reichel von der vierten Kompanie des Füssener Gebirgsaufklärungsbataillons. Die Thermik sei hier gänzlich anders als im Flachland. Das mache das Fliegen anspruchsvoller. Gerade für die Soldaten, die nicht im Gebirge dienen, ein besonderes „Schmankerl“.
Das Gebirgsaufklärungsbataillon 230 erfüllt Aufträge zur Landes- und Bündnisverteidigung, internationalen Krisenbewältigung und Konfliktverhütung und ist darauf spezialisiert, Aufklärung im schwierigen Gelände und unter extremen Klima- und Wetterbedingungen durchzuführen, um die kämpfenden Truppen bei ihren Operationen mit wichtigen Informationen zu versorgen. Das Bataillon kann dabei auf bodengebundene Späh- und Radaraufklärung, luftgestützte unbemannte Lageaufklärung, Nachrichtengewinnung durch Feldnachrichtenkräfte und sensornahe Auswertung der Zelle Informationsverarbeitung und vertiefende Auswertung zurückgreifen.
Für die Aufklärung am Boden sowie in der Luft nutzen die Soldaten technische Hilfsmittel, wie Fahrzeuge und Drohnen. Dazu ist das Bataillon mit dem Spähwagen Fennek, dem Überschneefahrzeug BV 206 vom Typ Hägglunds sowie den Drohnen LUNA (Luftgestützte unbemannte Nahaufklärungsausstattung) und KZO (Kleinfluggerät für Zielortung) und weiteren technischen Aufklärungsmitteln ausgestattet. Mit dem in der Bundeswehr einmaligen Hochgebirgsspähzug ist das Bataillon in der Lage, die Spähaufklärung auch im Hochgebirge und unter extremen klimatischen Bedingungen sowie im schwierigsten Gelände zu betreiben.